In einem kleinen Gemeindezentrum sitzen junge Motorradtaxifahrer in einem Kreis. Vor ihnen liegen Notizblöcke, auf der Tafel steht in großen Buchstaben: „Dialog statt Gewalt“. Ein Trainer erklärt, wie Konflikte ohne Aggression gelöst werden können. Für viele der Anwesenden ist das neu – und ein Wendepunkt. „Ich habe nie gedacht, dass ich einmal als Friedensbotschafter gesehen werde“, sagt einer der Teilnehmer. Genau das ist das Ziel des Projekts „Bildung für nachhaltige Entwicklung, Frieden und Weltbürgerschaft“, das die KAGEDEV von Januar bis Dezember 2021 umgesetzt hat.
Warum dieses Projekt den Unterschied macht
In politisch sensiblen Zeiten sind Jugendliche oft die ersten Opfer von Manipulation. Vor allem junge Motorradtaxifahrer wurden in der Vergangenheit vor, während und nach Wahlen für gewaltsame Auseinandersetzungen instrumentalisiert. Das Projekt setzt hier an: Es will Gewalt vorbeugen, Dialog fördern und Jugendlichen eine aktive Rolle als Friedensakteure geben.
„Frieden beginnt mit Bildung“, erklärt eine Projektkoordinatorin. „Wenn junge Menschen lernen, Konflikte zu verstehen und gewaltfreie Lösungen zu finden, verändern sie nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch ihre Gemeinschaft.“
Die Ziele des Projekts
- Stärkung der Jugendräte und Gemeinderäte: Aufbau von Kapazitäten für Dialog und bessere Berücksichtigung der Anliegen junger Menschen.
- Gewaltprävention: Verringerung der sozialen und politischen Instrumentalisierung von Jugendlichen.
- Förderung von Weltbürgerschaft: Jugendliche werden zu Akteuren des Friedens und des sozialen Zusammenhalts in ihren Gemeinden.
So wurde das Projekt umgesetzt
Das Programm erreichte 30.760 Menschen, darunter 16.000 Frauen und 8.000 Kinder – ein beeindruckender Beitrag zur gesellschaftlichen Stabilität. Die Maßnahmen umfassten:
- Schulungen zu Schlüsselthemen:
- Advocacy-Techniken
- Konfliktprävention und -management
- Gewaltfreie Kommunikation und Mediation
- Staatsbürgerschaft und Bürgersinn
- Praktische Friedensarbeit: Jugendliche lernten, wie sie Konflikte deeskalieren und als Vermittler auftreten können.
- Gesundheitsaufklärung: Information über COVID-19 und Verteilung von Handwaschsets – ein wichtiger Beitrag zur öffentlichen Gesundheit.
„Ich habe gelernt, dass ich nicht kämpfen muss, um gehört zu werden“, erzählt eine junge Teilnehmerin. „Jetzt weiß ich, wie ich meine Stimme friedlich einsetzen kann.“
Mehr als Bildung: Ein Fundament für Frieden und Entwicklung
Dieses Projekt ist nicht nur eine Reihe von Workshops – es ist ein langfristiger Ansatz zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Indem Jugendliche als Akteure des Friedens ausgebildet werden, entsteht eine Kultur des Dialogs, die Gewalt und Extremismus vorbeugt.
Besonderheit: Die Verbindung von Friedensbildung, nachhaltiger Entwicklung und praktischer Gesundheitsförderung macht das Projekt einzigartig. Es zeigt, dass Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern Gesellschaften verändert.
Langfristige Wirkung und gesellschaftliche Bedeutung
Die Initiative trägt dazu bei, dass junge Menschen nicht mehr als Werkzeuge politischer Gewalt missbraucht werden, sondern als Gestalter einer friedlichen Zukunft auftreten. Sie stärkt demokratische Strukturen, fördert die Beteiligung der Jugend und schafft Vertrauen zwischen Bürgern und lokalen Behörden.
„Wir haben nicht nur Konflikte gelöst, wir haben Hoffnung geschaffen“, fasst ein Gemeinderatsmitglied zusammen.
Zwei zusätzliche Perspektiven
- Frauen als Friedensakteure: Das Projekt stärkte gezielt die Rolle von Frauen in der Konfliktprävention. Ihre Beteiligung führte zu inklusiveren Lösungen und mehr sozialem Zusammenhalt.
- Jugendliche als Multiplikatoren: Viele Teilnehmer wurden selbst zu Ausbildern und tragen das Gelernte in ihre Gemeinden weiter – ein nachhaltiger Effekt, der weit über die Projektlaufzeit hinausgeht

